Stand der DEAL-Verhandlungen mit Elsevier (z. Z. unterbrochen)

Das Wichtigste für CAU-Mitglieder in Kürze:

  • Unterbrechung der Verhandlungen am 03.07.2018
  • Abschaltung der Online-Zugänge zu den Zeitschriften durch den Elsevier-Verlag

 

Die Details:

Der Elsevier-Verlag hat in mehreren Verhandlungsrunden kein wirklich verhandelbares Angebot vorgelegt. Die bisher vom Verlag vorgelegten Angebote verweigern sich Argumenten für eine faire Preisgestaltung und transparenten Geschäftsmodellen, die auf der Publikationsleistung basieren und Publikationen offener zugänglich machen würden, sowie den Prinzipien von Open Access. Vielmehr setzt der Verlag weiterhin auf Preissteigerungen.

Um die Verhandlungsposition der DEAL-Projektgruppe zu stärken, haben ca. 60 namhafte Wissenschaftseinrichtungen ihre Verträge mit Elsevier bereits zum Jahresende 2016, weitere ca. 140 zu Ende 2017 und weitere 26 zu Ende 2018 gekündigt.

Außerdem haben seit Oktober zahlreiche namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Herausgebertätigkeiten für Elsevier-Zeitschriften  niedergelegt.

Zur Stärkung der Verhandlungsposition für die DEAL-Projektgruppe und aus Gründen der Solidarität hat das Präsidium der CAU in Abstimmung mit der Universitätsbibliothek im Juli 2017 beschlossen, den zum Jahresende 2017 auslaufenden Zeitschriftenlizenzvertrag der CAU mit dem Elsevier-Verlag zum 31.12.2017 zu kündigen.

Eine Erneuerung des lokalen Lizenzvertrages zu den bestehenden Konditionen kommt für die CAU nicht in Betracht. Die CAU möchte auch nicht bilateral mit dem Elsevier-Verlag verhandeln. Der auf Basis des gemeinsamen Agierens vieler Forschungseinrichtungen aufgebaute Druck stellt nach Überzeugung aller Beteiligten die vorerst einzige Möglichkeit dar, zu einem für die deutsche Wissenschaft erfolgreichen Ergebnis der Verhandlungen zu kommen.

Nach einer weiteren Verhandlungsrunde Anfang Juli 2018 hat die DEAL-Projektgruppe unter Leitung der HRK die Verhandlungen mit dem Elsevier-Verlag wegen dessen weiterhin überhöhten und unakzeptablen Forderungen vorerst unterbrochen (siehe Pressemitteilung der HRK vom 05.07.18). Elsevier ist  weiterhin nicht bereit, in Bezug auf einen deutschlandweiten Vertrag für ein nachhaltiges ‚Publish&Read-Modell‘ einen wissenschaftsadäquaten Leistungsumfang unter den Grundsätzen des Open Access anzubieten, der nachhaltig finanzierbar ist.

Der Elsevier-Verlag hat der CAU daraufhin am 09.07.18 mitgeteilt, den Online-Zugang zu den Zeitschriften nach der Kündigung des Lizenzvertrages durch die CAU abzuschalten. Damit sind vorerst die Volltexte der im bisherigen Vertragsumfang enthaltenen ca. 2.200 Zeitschriften (sogenannte „Freedom-Collection“, Liste) nicht mehr auf dem Campus verfügbar. Der Zugang zu Archiv-Jahrgängen bis Ende 2017 für einen kleineren Teil der Zeitschriften und zu den Nationallizenzen der Jahrgänge bis 2002 ist weiterhin gewährleistet.

Präsidium und Universitätsbibliothek ist bewusst, dass der vorübergehende Verlust dieses wichtigen Zeitschriftenangebots eine Einschränkung für Lehre und Forschung darstellt. Im Interesse einer zukunftsorientierten Informationsversorgung zu wissenschaftsfreundlichen und fairen Konditionen bitten wir alle CAU-Mitglieder um Verständnis und um ihre Bereitschaft, diese Vorgehensweise der CAU bis zum Zustandekommen eines DEAL-Vertrages weiterhin zu unterstützen.

Die UB stellt einen kostenlosen Notversorgungsservice für Artikel aus Elsevier-Zeitschriften zur Verfügung, den jedes CAU-Mitglied inklusive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Geomar, IPN und UKSH-Campus Kiel gerne nutzen kann.

Web-Bestellformular Notversorgungsservice aus Elsevierzeitschriften